Die Linuxdesktops in der Schule (1) – XFCE für alte PCs

Schulen und Schulträger stehen häufig unter Kosteneinsparungsdruck. In der Folge kommen in der Schule gebrauchte und ausgemusterte Computersysteme zum Einsatz, die entweder von Unternehmen gesponsert werden oder auch über spezielle Anbieter bezogen werden können. Ein solcher Anbieter mit einem eigentlich interessanten Angebot ist zum Beispiel Itsco, der allerdings extrem nachteilige Geschäftsbedingungen für Schulen als öffentliche Einrichtung bietet, indem die Gewährleistung für gebrauchte Geräte fast ausgeschlossen wird und daher aus Sicht des Autors leider keine Empfehlung ist.

Vielfalt vs. Einfalt

Für einen Windows-Benutzer ist es verwirrend, dass es unter Linux mehrere Desktops gibt. Mit einer Windows-Desktop-Version gibt es einen Desktop, der durch Hintergrundbild, Desktopdateien, Verknüpfungen zu Speicherorten und Widgets (kleine Desktopprogramme wie z.B. eine Uhr oder ein Kalender o.ä.) ein Stück weit personalisiert ist.

Grundsätzlich ist der Linux-Desktop die Schnittstelle zwischen Anwender und Computer und hat jeweils spezielle Eigenschaften.

Die verschiedenen Linuxdesktops sind der Aspekt, der die hohe Attraktivität von Linuxdistributionen ausmacht. Nein, anders: Der Spaß an der Arbeit vermittelt! Es gibt unglaublich viele Desktopoberflächen, die allen Bedürfnissen gerecht werden. Die großen Namen lauten GNOME, KDE, Unity und XFCE. Wie alles in der OpenSource-Szene wandelt sich die Beliebtheit dieser Desktops, sodass in Zukunft auch andere Desktops in den Mainstream wandern.  Dabei steht hinter jedem Desktop ein Konzept.

An dieser Stelle wird der XFCE-Desktop kurz vorgestellt, der besonders für ältere Computer geeignet ist.

Ihr alter Computer als moderner Rechner

Haben Sie einen PC oder ein Notebook, der folgende Eigenschaften hat?

  • einen Prozessor mit einer Taktfrequenz von rund 1 GHz (das entspricht einem Alter von rund 9 Jahren)
  • zwischen 500MB und 1 GB Arbeitsspeicher
  • eine Festplatte ab 5 GB

Mit einem solchen Rechner könnten Sie Windows2000 flüssig, Windows XP mit erträglicher Leistung laufen lassen. Diese Betriebssysteme sind, obwohl Windows XP noch weit verbreitet ist, in vielerlei Hinsicht Fossile in der schnelllebigen IT-Landschaft. Dagegen bietet der XFCE-Desktop eine sehr angenehme, moderne Arbeitsoberfläche, bei der man auf technischen und Anwendungs-Komfort nicht verzichten muss und durch intelligente Programmierung inzwischen sogar dezente grafische Effekte nutzen kann.

Durch die vorwiegend textbasierten Menüs ist die Bedienerfreundlichkeit sehr hoch, jede/r AnwenderIn findet sich sofort zurecht.

XFCE-Logo aus der Wikipedia CC-BY-SA

Was heißt denn jetzt ‚Distribution‚?

Welche Distribution – das heißt: welchen Anbieter oder Herausgeber einer Linux-Version Sie nutzen wollen, liegt bei Ihnen. Eine Wahlhilfe gibt die Seite distrowatch.org, die ein Beliebtheits-Ranking der vielen Distributionen bietet. Alle großen Distributionen unterstützen inzwischen fast alle Desktops und haben detaillierte deutschsprachige Hilfeforen.

Die Empfehlung des Autors lautet, Linuxmint mit dem XFCE-Desktop auszuprobieren. Sie erhalten damit ein vollausgestattetes System mit einem dicken Programmpaket, das sehr einfach über die Softwareverwaltung aus dem Riesenfundus der Debian-Pakete zu erweitern ist. Da Linuxmint eine Spielart von Ubuntu ist, sollte darauf geachtet werden, dass die Linuxmint-Verssion auf einer Ubuntu LTS Version basiert. LTS bedeutet Long-Term-Support und bietet eine lange und zuverlässige Versorgung mit Updates. Eine gute Übersicht der Versionen gibt es hier.

In diesem Sinne: Endlich wieder Spaß mit einer alten Möhre.

 

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