Was Krieg für die Menschen bedeutet (5) – Luftalarm! Was nun?

Flucht vor Regen – und Raketen?

Dass Liebe in Zeiten des Krieges in der Ukraine nicht normal ist, habe ich in einem Beitrag geschildert.

Die Szene dieses dunklen Gewittertages erfuhr aber eine weitere Nuance: Während ich mich vor dem Gewitterschauer unter einen Dachüberstand an einer Hauswand flüchtete, gab es in Truskavez Luftalarm.

Der Luftalarm wird in der Ukraine regional ausgerufen: Raketen und Drohnen der russischen Armee fliegen keine geraden Routen, sondern sind auf sehr verschlungene Wege programmiert. Damit soll die ukrainische Luftabwehr umgangen bzw. überfordert werden. Das hat zur Folge, dass es häufiger Luftalarm gibt, der aber ohne wahrnehmbaren Einschlag wieder aufgehoben wird.

Wir Menschen gewöhnen uns

Für mich war ebenfalls die Frage, was ich tun würde, wenn es während meines Besuchs in der Ukraine einen Luftalarm gibt. Für das Projekt an der ukrainischen Schule war klar, dass die Sicherheit der Schüler absoluten Vorrang hat und ich mich an die Vorgaben meiner ukrainischen Kolleginnen halte.

Aber was mache ich, wenn ich privat unterwegs bin? Und ich fand meine persönliche Antwort:

Wenn sich die Ukrainer während eines Luftalarms in Keller flüchten, flüchte ich in einen Keller. Wenn sie stattdessen einen Café latte trinken, trinke ich einen Café latte. Wenn sie sich nicht kümmern, kümmere ich mich nicht.

Und wie sich die Menschen an die Situation gewöhnt haben, zeigt das folgende Video. Übrigens schlug während eines regionalen Luftalarms, den ich in Truskavez erlebte, in Lwiw eine Rakete ein und tötete Menschen.

Was würdet Ihr in der Situation machen?

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